Minga - Blut und Spiele


Minga is a Krater.

 

Die Stadt München, oder auch Monachia oder Minga – is a Krater. Es ist nicht klar, wie die Welt zu Grund ging, aber welche Macht auch immer da ihre Finger im Spiel hatte, München hat es voll erwischt. Wahrscheinlich mit Anlauf und voller Absicht. Geblieben ist ein tiefer Krater, in dem ein wildes Sammelsurium aus allem, was das Ödland in der heutigen Zeit gefährlich macht, zusammenkommt und einen nimmermüden Tanz auf den Knochen Millionen toter Menschen aufführt. Da wären als erstes die der Strahlung geschuldeten Anomalien: Sich verschiebende Strahlungsflecken, wirre Lichtphänomene und Trugbilder will man gesehen haben. Zumindest reden sich die meisten ein, es wären Trugbilder, um das bisschen Verstand, das ihnen geblieben ist, nicht unnötig aufs Spiel zu setzen. Am Ende findet selbst das irre Gesabbel eines Strahlenkranken seinen Weg in die zahllosen Mythen des Ödlands.

 

Gekrönt wird der postapokalyptische Reigen im Krater von den immer wieder hereinbrechenden Emissionen, schrecklichen Strahlungsstürmen mit saurem Regen, die man sonst nur aus Schauermärchen über ferne Orte kennt, wo angeblich die Altvorderen die Erde schon verseucht hatten, als der Rest der Welt noch wunderschön war. Gruselgeschichten von mutierten Bestien, riesenhafte nackte Maulwurfsratten, die sich in die Erde eingegraben haben und sich ab und an zum Jagen aus dem spröden Boden wühlen, geben noch zusätzliches Salz in die Wunde.

 

Minga ist ein Krater, ein Höllenloch, in dem es bis heute brennt und schwelt. Der Boden ist scharfkantig, die Luft ist so giftig, dass sogar der eigene Speichel nach einigen Stunden sauer schmeckt und beim Schlucken brennt wie Desinfektionsmittel. Aber den Menschen und seine Gier hat auch das nicht aufgehalten. Es braucht nur etwas Finesse, Disziplin und eine mit Glasscherben und rostigen Nägeln aufgemotzte Peitsche um dem Krater seinen Schrecken zu nehmen. Oh, und natürlich Sklaven. Viele Sklaven.